Friedrich Nietzsche — Der geheimnisvolle Nachen

Gestern Nachts, als alles schlief, Kaum der Wind mit ungewissen Seufzern durch die Gassen lief, Gab mir Ruhe nicht das Kissen, Noch der Mohn, noch, was sonst tief Schlafen macht, - ein gut Gewissen. Endlich schlug ich mir den Schlaf Aus dem Sinn und lief zum Strande. Mondhell war's und mild, - ich traf Mann und Kahn auf warmem Sande, Schläfrig beide, Hirt und Schaf: - Schläfrig stiess der Kahn vom Lande. Eine Stunde, leicht auch zwei, Oder war's ein Jahr? - da sanken Plötzlich mir Sinn und Gedanken In ein ew'ges Einerlei, Und ein Abgrund ohne Schranken Tat sich auf: - da war's vorbei! - Morgen kam: auf schwarzen Tiefen Steht ein Kahn und ruht und ruht ... Was geschah? so rief's, so riefen Hundert bald: was gab es? Blut? - - Nichts geschah! Wir schliefen, schliefen Alle - - ach, so gut! so gut!


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