Gottfried Keller — Abendlied

[Text zu „Abendlied“] [Strophe 1] Augen, meine lieben Fensterlein Gebt mir schon so lange holden Schein Lasset freundlich Bild um Bild herein: Einmal werdet ihr verdunkelt sein! [Strophe 2] Fallen einst die müden Lider zu Löscht ihr aus, dann hat die Seele Ruh'; Tastend streift sie ab die Wanderschuh' Legt sich auch in ihre finst're Truh' [Strophe 3] Noch zwei Fünklein sieht sie glimmend steh'n Wiе zwei Sternlein, innеrlich zu seh'n Bis sie schwanken und dann auch vergeh'n Wie von eines Falters Flügelweh'n [Strophe 4] Doch noch wandl' ich auf dem Abendfeld Nur dem sinkenden Gestirn gesellt; Trinkt, o Augen, was die Wimper hält Von dem goldnen Überfluss der Welt!


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